Jugend(sozial)arbeit im Kontext der Rechtsextremismusprävention, Praxiswerkstatt mit Inputs, Workshops und Fachaustausch

Mit dem Brandbrief zweier Lehrerenden, die rechtsextreme Vorfälle an einer Brandenburger Oberschule bekannt machten, hat eine Entwicklung öffentliche Aufmerksamkeit erhalten, die leider kein Einzelfall ist. Auch die Schülerinnen- und Schülervertretungen der ostdeutschen Bundesländer beklagten zuletzt eine Zunahme rechtsextremer Fälle an Schulen sowie die Untätigkeit und Überforderung von Lehrenden und Schulleitungen im Umgang damit. 

Die gerade veröffentlichte „Trendstudie Jugend in Deutschland 2024“ beschreibt ebenfalls einen Rechtsruck bei Jugendlichen. Demnach hat sich das Potential für rechtsextreme Einstellungen unter Jugendlichen deutlich verstärkt. In der Studie zeigt sich außerdem, dass junge Menschen zwischen 14 und 29 Jahren sehr pessimistisch in ihre persönliche Zukunft blicken. Die vielen gesellschaftlichen Krisen führen bei Jugendlichen zu einem hohen Niveau psychischer Belastungen wie Stress, Hilflosigkeit und Überforderung.

Welche Rolle kann die Jugend- und Sozialarbeit unter diesen Voraussetzungen in der Prävention und Auseinandersetzung mit rechtsextremen, menschen- und demokratiefeindlichen Einstellungen spielen? Jugend- und Sozialarbeiterinnen und -arbeiter sollen Jugendliche bei persönlichen Belastungen unterstützen. Sie stehen im direkten Kontakt mit Jugendlichen, können Bindungen aufbauen und verfügen über Gestaltungs- und Handlungsspielräume in der pädagogischen Arbeit. Gleichzeitig besteht ihr Auftrag in der Vermittlung weltoffener und demokratischer Haltungen bei Kindern und Jugendlichen. Auch wenn rechtsextreme, menschenverachtende oder demokratiefeindliche Haltungen zu Tage treten, muss Jugend(sozial)arbeit deshalb professionell und handlungsfähig bleiben.

Welche Ansätze und Zugänge es hier gibt und welche Erfahrungen in der Jugend- und Sozialarbeit im Umgang mit Rechtsextremismus bestehen, wollen Teilnehmende gemeinsam im Rahmen einer zweitägigen Praxiswerkstatt bei Fachvorträgen, Workshops und Austauschformaten erarbeiten. Der Veranstaltungsort mit seinem grünen Außengelände direkt am Wasser lädt dabei auch außerhalb des Workshopprogramms zu Austausch und Vernetzung ein.